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Wartungsplan Kühlschmierstoff: So sichern Sie dauerhaft Qualität und Maschinenverfügbarkeit

Kühlschmierstoffe – kurz KSS – sind aus der modernen Fertigung nicht mehr wegzudenken. Sie kühlen, schmieren, spülen und schützen Werkzeuge, Werkstücke und Maschinenkomponenten. Doch damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, ist eines essenziell: die regelmäßige Wartung und Pflege.
Ein professionell aufgesetzter Wartungsplan für Kühlschmierstoffe ist weit mehr als nur eine technische Pflichtaufgabe. Er ist der Schlüssel zu stabilen Prozessen, konstant hoher Qualität Ihrer Produkte und maximaler Arbeitssicherheit.

Warum Sie die Wartung Ihrer Kühlschmierstoffe ernst nehmen sollten

Wie alle technischen Flüssigkeiten altern auch Kühlschmierstoffe. Temperatur, Druck, Verunreinigungen durch Späne, Öle oder Mikroorganismen – all das verändert die Eigenschaften des KSS mit der Zeit. Wird dieser Zustand nicht regelmäßig geprüft und durch Pflegemaßnahmen korrigiert, kann das schwerwiegende Folgen haben:

  • Korrosion an Maschinenteilen
  • Geruchsbildung und biologische Verkeimung
  • Hautreizungen bei der bedienenden Person
  • Schlechtere Kühl- und Schmierleistung
  • Erhöhte Werkzeugkosten
  • Qualitätsverluste bei Werkstücken

Kurz gesagt: Eine mangelhafte Wartung und Sauberkeit gefährden nicht nur die Verwendung des KSS, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit Ihres gesamten Betriebs.

Zentrale Faktoren im Wartungsplan Kühlschmierstoff

Ein durchdachter Wartungsplan besteht nicht aus starren Vorgaben, sondern aus systematischen Prüfungen und individuell angepassten Maßnahmen. Folgende Faktoren sollten regelmäßig kontrolliert und dokumentiert werden:

1. Konzentration und Nachdosierung

Je nach Art der Emulsion verändert sich der Wasseranteil durch Verdunstung oder Nachfüllen. Das kann die Schmierwirkung und die Korrosionsschutzleistung negativ beeinflussen. Daher ist die regelmäßige Prüfung der Konzentration unerlässlich. Gern wird dazu beispielsweise das Refraktometer genutzt. Ein anderes gängiges Prüfverfahren ist die Titration.

Idealerweise sollte die Konzentration mit gewisser Regelmäßigkeit im Labor geprüft werden.

Tipp: Die Zielkonzentration liegt meist zwischen 5 und 10 Prozent, abhängig vom verwendeten Kühlschmierstoff und dem Zerspanungsprozess.

2. pH-Wert – Indikator für biologische Stabilität

Der pH-Wert des KSS sollte im Idealfall zwischen 8,5 und 9,2 liegen. Sinkt er unter 8, droht biologische Instabilität – ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze. Steigt er über 9,5, kann es zu Hautreizungen und Werkstückverfärbungen kommen.

Maßnahme: Wöchentliche Kontrolle und pH-Korrektur mittels geeigneter Additive.

3. Wasserhärte und Nachfüllqualität

Ein oft unterschätzter Punkt im Wartungsplan: das verwendete Wasser. Ist es zu hart, lagert sich Kalk im System ab. Diese Kalkseifen können zu Ablagerungen an Werkzeugen und Maschinenteilen führen. Das erschwert die Wartung der Maschinen. Außerdem kann das den Korrosionsschutz des KSS verringern und die Stabilität der Emulsion negativ beeinflussen.

Diese Problematik tritt vor allem bei normalem Stadtwasser und bei Brunnen- oder Hauswasser auf. Letzteres ist auch anfällig für Mikroorganismen und Verunreinigungen, die zu Problemen mit der Emulsion führen können.

Zu weiches Wasser kann die Emulsion ebenfalls destabilisieren. Es führt dazu, dass die Emulsionen schnell schäumen. In einem solchen Fall sollte mit einem Entschäumer oder einem Aufhärter gearbeitet werden. Das kommt häufig bei voll entsalzenem Wasser vor. 

Ideal sind Wasserhärten zwischen 5 und 15 °dH.

Empfehlung: Verwenden Sie für Emulsionen vorzugsweise entmineralisiertes oder demineralisiertes Wasser – und kontrollieren Sie regelmäßig die Qualität der Nachfüllflüssigkeit.

4. Fremdöleintrag durch Leckagen

Hydrauliköle, Maschinenöle oder Konservierungsmittel gelangen über Dichtungen oder Späne in den KSS. Sie verschlechtern nicht nur die Schmierleistung, sondern begünstigen auch das Bakterienwachstum.

Prüfung: Sichtkontrolle auf Ölaufschwemmungen an der Seite des Behälters. Bei Bedarf Einsatz eines Ölskimmers oder Ölabscheiders.

Tipp: Der Trennstrich im Refraktometer wird mit zunehmenden Anteilen von Fremdöl in der Emulsion immer diffuser.

5. Mikrobiologische Belastung

Ein unangenehmer Geruch, Verfärbungen oder schleimige Ablagerungen sind klare Warnzeichen: Der Kühlschmierstoff ist mikrobiologisch kontaminiert. Häufige Ursachen sind lange Standzeiten, ein zu niedriger pH-Wert oder Verunreinigungen.

Maßnahme: Regelmäßige Kontrolle durch einfache Schnelltests oder Laborauswertungen – inklusive klar definierter Schwellenwerte für Sofortmaßnahmen.

6. Sichtprüfung und technische Reinigung

Neben chemischen Parametern zählt auch die Pflege der Gesamtanlage. Filter, Schläuche, Tanks und Leitungen sollten regelmäßig überprüft und gereinigt werden, um Ablagerungen oder Biofilme zu vermeiden.

Hinweis: Eine vollständige Anlagenreinigung samt Spülung des Systems sollte mindestens einmal pro Jahr erfolgen – am besten im Rahmen eines geplanten Produktionsstillstands.

Wartung ist auch Verantwortung – für Menschen und Maschinen

Neben der technischen Dimension erfüllt die Wartung von Kühlschmierstoffen auch eine gesetzliche und arbeitsmedizinische Verantwortung. Schlechte Luftqualität, allergene Reaktionen oder Kontaktallergien sind reale Risiken, wenn KSS nicht fachgerecht betreut werden.

Durch regelmäßige Wartung schaffen Sie nicht nur stabile Prozesse, sondern schützen auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine gut dokumentierte Prüfung und klar geregelte Zuständigkeit für jede Person, die mit dem Kühlschmierstoffsystem arbeitet, ist dabei Pflicht.

So setzen Sie einen professionellen Wartungsplan um

Ein wirkungsvoller Wartungsplan umfasst folgende Bestandteile:

  • Wartungsintervall: z. B. Kontrolle der Konzentration täglich bis wöchentlich, in der Regel wöchentliche pH-Analyse, Testung der Wasserhärte periodisch (z.B. jährlich)
  • Checkliste: Welche Parameter werden geprüft (Konzentration, pH, Wasserhärte, Fremdöle etc.)
  • Dokumentation: Digitale oder analoge Erfassung aller Messergebnisse und Maßnahmen im Verfahren
  • Gültigkeit: Manche Prüfungen müssen nur bei bestimmten Verfahren vorgenommen werden
  • Mess- und Prüfverfahren: Nach welchem Verfahren soll die Prüfung erfolgen?
  • Richt- und Grenzwerte: Welche Werte sollten erreicht und welche dürfen auf keinen Fall über- oder unterschritten werden? 

Viele Betriebe arbeiten heute mit softwaregestützten Wartungstools oder automatisierten Überwachungssystemen – eine lohnende Investition in Effizienz und Qualität.

So könnte ein Wartungsplan für Kühlschmierstoffe aussehen
 

Hier anschauen/ downloaden

Fazit: Ein gelebter Wartungsplan zahlt sich mehrfach aus

Kühlschmierstoffe sind kein Nebenprodukt, sondern ein zentraler Prozessfaktor in der Zerspanung. Ihre Leistung hängt maßgeblich von konsequenter Pflege, systematischer Prüfung und abgestimmten Maßnahmen ab.

Ein verlässlicher Wartungsplan für KSS bedeutet:

  • Weniger Maschinenausfälle
  • Weniger Verschleiß bei Werkzeugen
  • Höhere Oberflächengüte
  • Sauberere Arbeitsplätze
  • Weniger Gesundheitsrisiken

Ein durchdachter Wartungsplan ist Ihre Versicherung gegen Produktionsausfälle – und ein klares Zeichen für nachhaltiges Qualitätsmanagement. Sie möchten Ihren Wartungsplan optimieren oder ein System mit KSS-Überwachung einführen? FLACO hilft.
 

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